Die Bedeutung von Totholz für die Makrozoobenthosbesiedlung kleiner Fließgewässer am Beispiel des
Otterbaches
Fragestellung
Methodik
Substrattypen
Ergebnisse
Kontakt: Sabine Butz,Rappenbergstr. 19, 76327 Pfinztal,
eMail: unbekannt
Fragestellung
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Im Rahmen der Diplom - Arbeit wurde der Otterbach, ein Karbonat-Flachlandgewässer im
nördlichen oberrheinischen Tiefland, limnofaunistisch und physikalisch-chemisch untersucht.
Dieses Fließgewässer weist sowohl naturnahe Bereiche auf, in denen Totholz als Strukturelement
eine bedeutende Rolle spielt, als auch naturferne Abschnitte.
Methodik
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Zur Erfassung des Gütezustandes des Gewässers wurde der gesamte Längsverlauf beprobt.
Der Schwerpunkt der Arbeit lag in der Herausarbeitung der Bedeutung von Totholz als
Strukturelement für die Makrozoobenthosbesiedelung.
Zunächst wurde im naturnahen Bereich des Bienwaldes eine Kartierung der Totholzstrukturen im
Gewässer durchgeführt, um die Menge des Totholzes und seine Wirkung auf die Gewässerstruktur
zu erfassen.
In diesem Abschnitt des Fließgewässers wurden gezielt die Substrate Mikropelal, Astholz und
Stammholz auf die Makrozoobenthosbesiedelung beprobt. Für die Besammlung wurden speziell an die
Substrate angepaßte Fangmethoden angewandt.
Substrattypen
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Die drei Substrattypen unterscheiden sich aufgrund ihrer abiotischen Faktoren und stellen somit
unterschiedliche Choriotoptypen dar.
Der Substrattyp Mikropelal ist ein mobiles Substrat, das sich neben seinen anorganischen Bestandteilen durch einen hohen Anteil an organischem
Detritus auszeichnet.
Auch bei dem Substrattyp Astholz, der häufig auf der Gewässersohle
verankert ist, kommt es zu Ansammlungen von Detritus. Dieses Substrat zeigt deshalb eine gewisse
Änlichkeit zum Substrattyp Mikropelal.
Im Gegensatz dazu ist Stammholz ein stabiles
flächiges Substrat, das aufgrund seiner Lage im Gewässer häufig starker
Strömung ausgesetzt ist.
Ergebnisse
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Hinsichtlich des Artenspektrums ergab sich eine deutliche Differenzierung der drei Substrattypen.
Bei der Betrachtung der Ernährungstypen zeigte sich, daß der Substrattyp Stammholz von den
Filtrieren und Weidegängern dominiert wird, während auf dem Substrattyp Mikropelal die
Zerkleinerer überwiegen. Der Substrattyp Astholz nimmt hierbei eine Mittelstellung ein.
Mit Hilfe der Clusteranalyse konnten diese Ergebnisse bestätigt werden. Es zeigte sich, daß für
eine Unterscheidung der Substrattypen nicht die dominanten Arten, sondern Arten mit geringer
Häufigkeit bedeutsam sind. Diese zumeist stenöken Arten sind an die jeweiligen Substrattypen besonders gut angepaßt.
Infolge der Besiedelung durch einige rheophile Arten läßt sich schließen, daß der Substrattyp
Stammholz in Flachlandgewässern den Substrattyp Lithal (große Steine) ersetzt. Deshalb kommt
gerade in Flachlandgewässern mit überwiegend sandigem bis kiesigem Substrat Stammholz eine
besondere Bedeutung als lotischer Choriotoptyp zu.
Totholz in Fließgewässern erhöht die morphologische Strukturvielfalt und schafft dadurch viele
neue Lebensräume für Organismen. Somit ist zu fordern, daß Totholz in zunehmendem Maße wieder
in den Gewässern belassen wird.
Die Substratbindung von Makroinvertebraten sollte beim naturnahen Rückbau von Gewässern
berücksichtigt werden. Es ist darauf zu achten, daß alle für naturnahe Fließgewässer
typischen Choriotoptypen vorhanden sind.
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