Charakterisierung und Bewertung der Totholz - Ausstattung am Eltingmühlenbach

Charakterisierung der Totholz - Ausstattung:

Das gewässerwirksame Volumen der einzelnen Totholz - Elemente ist am Eltingmühlenbach, im Vergleich zu den übrigen sechs Gewässerabschnitten, mit 2,2 dm3/m2 am größten. Demgegenüber findet sich hier mit 0,046 lediglich eine mittlere Holzoberfläche. Dieser große Unterschied zwischen Volumen und Oberfläche ist durch den hohen Anteil von Totholz - Elementen mit Durchmessern ab 15 cm und relativ geringem Oberflächen / Volumen - Verhältnis zu erklären.
Unter Berücksichtigung der Akkumulationen, erhöht sich das gewässerwirksame Volumen und die gewässerwirksame Oberfläche auf die Extremwert von 4,1 dm3/m2 bzw. 0,163.
Die Akkumulationen liegen wie am Wienbach vorwiegend parallel zur Strömung in Ufernähe und haben daher eine sehr geringe strömungsmodifizierende Wirkung. Die morphologische Wirksamkeit der einzelnen Totholz - Elemente ist aufgrund des hohen Volumens als hoch einzuschätzen. Demgegenüber spricht der sehr hohe Anteil an strömungsparallelen Totholz - Strukturen und die sehr geringe Lagestabilität eher für eine geringe Wirksamkeit.
Den Makroinvertebraten steht, in Form der einzelnen Totholz - Elemente, lediglich eine mittlere gewässerwirksame Holzoberfläche als Lebensraum und Nahrungsquelle zur Verfügung. Unter Berücksichtigung der Akkumulationen, erhöht sich die Totholz -Oberfläche und damit der den Makroinvertebraten zur Verfügung stehende Lebensraum erheblich.
Das Totholz - Volumen ist im Gewässerverlauf sehr heterogen verteilt. Der Anteil der Akkumulationen und Mega - Strukturen am gewässerwirksamen Volumen ist hier mit 60% sehr groß, jedoch noch deutlich geringer als am Wienbach und eher mit den Verhältnissen an Steinbach oder Gartroper Mühlenbach zu vergleichen. Der Variationskoeffizient weist lediglich einen mittleren Wert von 165% auf.

Bewertung der Naturnähe der Totholz - Ausstattung:

Am Eltingmühlenbach wird nur großes Stammholz geräumt, welches hohe Verdeckungsgrade aufweist, die Strömung stark beeinflußt und zu Uferunterspülungen und Uferabbrüchen führt. Im Vergleich zum Wienbach verbleiben daher kleine und mittelgroße Totholz - Strukturen im Gewässer. Trotz des dadurch bedingten großen Totholz - Volumens, fehlen am Eltingmühlenbach durch die Räumung des großen Stammholzes Hindernisse, an denen sich Akkumulationen bilden könnten. Darüber hinaus wird der Totholz - Eintrag durch die forstliche Nutzung des uferbegleitenden Waldbestandes verringert.
Obwohl sich am Eltingmühlenbach das größte Totholz - Volumen findet, muß das Gewässer, aufgrund der Räumungen und der forstlichen Nutzung des Uferwaldes, in Hinblick auf die Totholz - Ausstattung als ein stark bis sehr stark beeinträchtigtes Fließgewässer angesehen werden.