Charakterisierung der Totholz - Ausstattung:

Das Totholz am Schaagbach - Zufluß wird vollständig von einzelnen Totholz - Elementen gebildet.
Im Vergleich zu den einzelnen Totholz - Elementen der sechs übrigen Gewässerabschnitte bilden diese mit 1,8 dm3/m2 ein mittleres bis hohes gewässerwirksames Volumen und die größte gewässerwirksame Oberfläche (0,074). Betrachtet man die Totholz - Menge einschließlich der Akkumulationen, so befindet sich am Schaagbach -Zufluß nur noch ein mittleres gewässerwirksames Volumen und eine mittlere bis geringe gewässerwirksame Oberfläche.
Der hohe Anteil von quer zur Strömung und bachauf liegenden Totholz - Elementen sowie die hohe Lagestabilität im Vergleich zu den übrigen drei Gewässern der Detailkartierung, weisen, in Verbindung mit dem mittleren Variationskoeffizienten und dem Fehlen von Akkumulationen und Mega - Strukturen, auf eine geringe Verlagerbarkeit des Totholzes hin.
Die morphologische Wirksamkeit ist, wegen des relativ großen Gesamtvolumens der einzelnen Totholz - Elemente, des hohen Anteils der Lage quer zur Strömung und der hohen verdeckten Querschnittsfläche, als hoch zu bewerten. Bei dem vermutlich vorherrschenden geringen Abfluß reicht die Strömungsenergie offensichtlich jedoch nicht aus, um die Gewässermorphologie im makroskaligen Bereich entscheidend zu verändern.
Im Schaagbach, der einen weitaus größeren Abfluß aufweist, konnten einige Dämme aus einzelnem Totholz aufgenommen werden, die zur Bildung von Stau - Pools und Gefällesprüngen führen und so einen großen Einfluß auf die Gewässermorphologie ausüben.
Aufgrund der großen Oberfläche der einzelnen Totholz - Elemente und des hohen Zerfallsgrades, ist die Totholz - Ausstattung am Schaagbach - Zufluß, in Bezug auf die Wirkung als Lebensraum und Nahrungsquelle für Makroinvertebraten, als sehr günstig einzustufen. Da das Totholz, in dem sonst sandigen und organischen Sohlmaterial, das einzige Hartsubstrat darstellt ist es von hoher Bedeutung für die Besiedlung.

Bewertung der Naturnähe der Totholz - Ausstattung:

Die Tatsache, daß der Schaagbach - Zufluß auf seiner gesamten Länge durch einen ausreichend breiten, naturnahen Erlenbruch verläuft, der keiner forstwirtschaftlichen Nutzung unterliegt und das Gewässer nicht unterhalten wird, spricht für die Naturnähe der Totholz - Ausstattung.
Jedoch ist auch hier wie am Buschbach zu vermuten, daß dieses Gewässer im potentiell natürlichen Zustand, nach mehreren totholzreichen Zerfallsphasen, eine weitaus größere Totholz - Menge aufweisen würde.