Charakterisierung und Bewertung der Totholz - Ausstattung am Steinbach

Charakterisierung der Totholz - Ausstattung:

Das gewässerwirksame Volumen (1 dm3/m2) und die gewässerwirksame Oberfläche (0,032) der einzelnen Totholz - Elemente weisen am Steinbach, im Vergleich zu den übrigen sechs Gewässerabschnitten, geringe bis mittlere Werte auf. Unter Berücksichtigung der Akkumulationen erhöhen sich diese auf ein mittleres gewässerwirksames Volumen von 1,7 dm3/m2 und eine geringe bis mittlere gewässerwirksame Oberfläche von 0,074.
Der größte Teil des gewässerwirksamen Volumens (53%) der einzelnen Totholz - Elemente wird von wenigen Strukturen (9%) mit Durchmessern ab 15 cm gebildet. Hierunter fallen vor allem Wurzelballen und die bei Durchforstungsmaßnahmen eingetragene Baumstümpfe.
Im Gegensatz zu der sehr homogenen Verteilung der Totholz - Strukturen weist das Volumen eine heterogenere Verteilung auf. Der Anteil der Akkumulationen und Mega -Strukturen am Volumen ist höher als an den kleinsten Gewässern Schaagbach und Buschbach. Die Akkumulationen bilden sich jedoch, im Gegensatz zu den großen Gewässern Wienbach und Eltingmühlenbach, quer zur Strömung aus und haben daher eine größere strömungsmodifizierende Wirkung.
So konnte beispielsweise an der Akkumulation im Bereich der Detailkartierungsstrecke, die sich im Zeitraum zwischen den beiden Kartierungen gebildet hatte, die Entstehung eines Absturz - Pool im Unterlauf beobachtet werden. Solche Akkumulationen werden am Steinbach jedoch offensichtlich von Privatpersonen geräumt.
Insgesamt muß die morphologische Wirksamkeit des Totholzes am Steinbach, aufgrund des mittleren Volumens, der vorwiegenden strömungsparallelen Lage und der geringen bis mittleren verdeckten Querschnittsfläche, als mittel bis gering eingestuft werden.
Der den Makroinvertebraten in Form von einzelnen Totholz - Elementen zur Verfügung stehende Lebensraum ist am Steinbach als gering einzustufen.

Bewertung der Naturnähe der Totholz - Ausstattung:

Aufgrund der Entnahme der hiebreifen Einzelstämme, fällt am Steinbach kaum Totholz in Form von starkem Baumholz an, welches im Gewässer zur Ausbildung von Dämmen oder Strukturen mit ähnlich hohen Verdeckungsgraden führen könnte.
Totholz - Akkumulationen, die sich aus dem im Gewässer vorkommenden Totholz mit geringeren Durchmessern bilden, werden offensichtlich von Privatpersonen geräumt. Das verbleibende geringe Totholz - Volumen von 1,03 dm3/m2 besteht fast zur Hälfte (46%) aus anthropogen eingetragenen Elementen. Der Steinbach muß daher in Hinblick auf die Totholz - Ausstattung als ein stark beeinträchtigtes Fließgewässer bezeichnet werden.