Renaturierung von Fließgewässern mit Totholz



 

Entwicklungsziel Schaffung von Sohlstrukturen


 
1.) Beschreibung des Entwicklungsziels:
 

Das Belassen oder Einbringen von Totholz schafft auf vielfältige Weise zusätzliche Sohlstrukturen. Jedoch ist dies in vielen Fällen auch mit anderen morphologischen Wirkungen verbunden, wie etwa der Ufererosion. In machen Fällen sind die Restriktionen jedoch so eng, dass diese morphologischen Veränderungen nicht zugelassen werden können, wie etwa in Ortslagen wo keine Flächen zur lateralen eigendynamischen Entwicklung zur Verfügung stehen. Aber selbst hier bietet Totholz die Möglichkeit gezielt Sohlstrukturen zu schaffen, ohne unerwünschte Nebeneffekte. Auch hier gilt der Grundsatz: So technisch wie nötig, so naturnah wie möglich! Jedoch ist der Spielraum für den Planer aufgrund der Restriktionen sehr eng.


 
2.) Beschreibung konkreter Maßnahmen:
 

Form / Anordnung der Einbauten:
Eine Beispiel für Totholz-Einbauten, die zusätzliche Sohlstrukturen schaffen, ohne die Ufer anzugreifen sind bachaufwärts weisende, v-förmige Totholz-Schwellen (Abb. 1). Sie sollten nur wenig über die Niedrigwasserlinie ragen, damit bei höheren Wasserständen die Strömung nicht gegen die Ufer gelenkt wird. Unterhalb der Totholz-Schwelle bildet sich ein Kolk in der Gewässermitte.
 

v-förmiger Strömungslenker
Abb.1: Bachaufwärts weisende, v-förmige Totholz-Schwelle, welche unterstrom die Bildung eines Kolks in der Gewässermitte verursacht (aus GERHARD & REICH, 2001).