Fazit und Ausblick

Die Totholz - Ausstattung am Steinbach, Frölicher Bach, Gartroper Mühlenbach, Wienbach und Eltingmühlenbach ist durch die forstliche Nutzung der uferbegleitenden Waldbestände und die Räumung des Totholzes in unterschiedlich hohem Maß beeinträchtigt. Sie entspricht in keinem Fall dem heute potentiell natürlichen Zustand und eignet sich daher nicht zur Ableitung von Leitbildern für die Totholz - Ausstattung. Aufgrund der Wirkung des Totholzes auf die Besiedlung, Morphologie, Hydrologie und den Stoffhaushalt ist zu vermuten, daß die oben aufgeführten Modellbäche hinsichtlich dieser gewässerspezifischen Kenngrößen ebenfalls vom hpnG abweichen.
Allenfalls an Buschbach und Schaagbach - Zufluß kann von einer bedingt naturnahen Totholz - Ausstattung gesprochen werden. Die Tatsache, daß die Naturnähe dieser zwei Gewässer nicht zu einer, im Vergleich zu den stärker anthropogen überformten Untersuchungsabschnitten, höheren Totholz - Menge führt, ist sicherlich auf das geringe Alter der Waldbestände zurückzuführen. Im potentiell natürlichen Zustand wäre nach Durchlaufen von totholzreichen Zerfallsphasen mit einer sehr viel höheren Totholz - Menge zu rechnen.
Die Totholz - Ausstattung der Untersuchungsgewässer unterscheidet sich, in Abhängigkeit von der Gewässergröße und der Intensität der Unterhaltungsmaßnahmen, vor allem in Hinblick auf die Verteilung des Totholz - Volumens im Längsverlauf, dem Vorkommen von quer zur Strömung bzw. strömungsparallel ausgerichteten Akkumulationen und Mega -Strukturen sowie der horizontalen Lage des Totholzes.

Um eine Vorstellung von der natürlichen Totholz - Ausstattung und deren Variabilität zu entwickeln, wäre es notwendig, eine Vielzahl von Einzeluntersuchungen an Fließgewässern durchzuführen, die in naturbelassenen Wäldern unterschiedlichen Alters und Artenzusammensetzung verlaufen.
Wie die Ergebnisse der hier durchgeführten Kartierung zeigen, reicht es zur Charakterisierung der Totholz - Ausstattung nicht aus, lediglich das Totholz - Volumen zu bestimmen. Die Totholz - Oberfläche, die Verteilung der Totholz - Strukturen und deren Volumen im Längsverlauf sowie die horizontale Lage zur Strömung und der Verdeckungsgrad sind weitere wichtige Parameter, die eine Differenzierung der Totholz - Ausstattung ermöglichen und daher zur Beschreibung derselben herangezogen werden sollten.
Daneben sollte die Dynamik des Totholz - Eintrags und Totholz - Austrags über längere Zeiträume beobachtet werden. In Ergänzung dazu besteht die Möglichkeit, den Totholz -Eintrag zu modellieren. Geeignete Methoden dazu finden sich bei MCDADE et al. (1990), ROBISON & BESCHTA (1990c) und VANSICKLE & GREGORY (1989).
Aus den so gewonnenen Erkenntnissen ließen sich Leitbilder für die Totholz - Ausstattung von Fließgewässern ableiten.