Bedeutung von Totholz in Fließgewässern


Rückhalt von organischem Material

Die Verringerung des Transportvermögens eines Gewässers durch Dissipation von Energie an Wasserspiegelsprüngen und Erhöhung der Sohlrauhigkeit führt neben der Speicherung von anorganischem Sediment auch zum Rückhalt von organischem Material. Ein weiterer Grund für die Akkumulation ist, neben der Verringerung der Strömungsgeschwindigkeit, das rein mechanische Auskämmen, vor allem von Laub (EHRMAN & LAMBERTI 1992).
Die Retentionswirkung des Totholzes wurde von BILBY & LIKENS (1980) belegt. Nach der Räumung des Gewässers kam es zu einer Erhöhung des Austrags von Laub, feinpartikulärem organischem Material (0.5 mm - 1 mm) und grobpartikulärem organischem Material (> 1 mm).
Das akkumulierte organische Material stellt zum einen eine Nahrungsquelle für aquatische Organismen dar (SPEAKER et al. 1984), führt bei heterogener Verteilung zu einer starken Differenzierung des Lebensraumes hinsichtlich der Nahrungsversorgung und erhöht die Produktivität an diesen Standorten (SMOCK et al. 1989).
Zum anderen dichtet das organische Material die Zwischenräume in Totholz - Dämmen ab und trägt dadurch maßgeblich zur aufstauenden Wirkung dieser Strukturen bei (BILBY 1981). Es übt über die Erhöhung der hydraulischen Wirksamkeit auch indirekt Einfluss auf die Bildung von an Totholz - Dämme gebundene Strukturen wie Stau - und Absturz - Pools aus (BILBY & WARD 1991).