Da Totholz ein ungleichförmiges Objekt ist, verändert sich
die Wirkung auf die Strömung in Abhängigkeit von der horizontalen
Lage im Gewässer (GIPPEL et al. 1996a). Sowohl die Sohlerosion als
auch die Ufererosion, die Retentionswirkung und der Rückhalt von organischem
/ anorganischem Material sind in ihrer Intensität von der strömungsmodifizierenden
Wirkung des Totholzes abhängig. Für Totholz ohne eindeutige Längsachse,
hohem Zerfallsgrad oder starker Sedimentbedeckung kann die horizontale
Lage nicht immer eindeutig bestimmt werden (ROBISON & BESCHTA 1990a).
Sinnvolle Klassenbreiten ergeben sich aus den Gerinneversuchen zur Retentionswirkung des Totholzes von GIPPEL et al. (1996a). Sie zeigen, daß der Fließwiderstand seinen Wert in Abhängigkeit von der horizontalen Lage zur Strömung, vor allem im Bereich von etwa 10°, 25° und 55°, verändert(Abb.6). Neben dem Fließwiderstand eignet sich auch die Lagestabilität als Maß zur Beschreibung der strömungsmodifizierenden Wirkung des Totholzes. Je geringer die Lagestabilität, desto größer ist der zu erwartende Strömungswiderstand und damit die strömungsmodifizierende Wirkung des Totholzes.
BRYANT (1983) teilt die Lagestabilität aufgrund von Geländebeobachtungen
in Bereiche hoher (0°- 30°), mittlerer (> 30°- 60°) und
geringer (> 60°) Stabilität ein. Bei der Kartierung wird in Anlehnung
an diese Ergebnisse die horizontale Lage zur Strömung in Klassen mit
einer Breite von 30° erfaßt. Daraus ergeben sich bei einer 180°
Einteilung sechs Klassen, die sich durch Zusammenfassen von je zwei Klassen
leicht mit der 90° Einteilung und deren drei Klassen verknüpfen
läßt.
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