Parameter: Lagestabilität
Die Lagestabilität ist mitbestimmend für die Verweildauer
/ Persistenz des Totholzes. Einige Autoren geben für die von ihnen
untersuchten Gewässer konkrete Stabilitätskriterien an.
In einem Gewässer 4. Ordnung, mit 1,5% Gefälle und einem
maximalen Abfluß von 12,4 m3/s wurde Totholz, das eines der folgenden
Kriterien erfüllt während des Untersuchungszeitraums nicht verlagert
(BILBY 1984):
- mit einem Ende oder der Frontseite in der Sohle oder am Ufer verankert
bzw. sedimentiert
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- die Länge entspricht mindestens der Gewässerbreite
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- Durchmesser > 50 cm und Länge > 5 m
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- Durchmesser < 50 cm oder kürzer als 5 m, unterhalb aber von
stabilem Totholz oder anderem Hindernis verankert
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BILBY (1984) klassifiziert den Grad der Verankerung eines Totholz -
Elements entsprechend der Sedimentation in "nicht sedimentiert", "ein Ende
oder die Frontseite sedimentiert", "beide Enden oder ein Ende und die Frontseite
sedimentiert" und "beide Enden und die Frontseite sedimentiert".
BRYANT (1983) gibt für Gewässer 1. bis 2. Ordnung bei einem
Gefälle von 4% - 5% folgende Stabilitätskriterien an (Tab.4):
Tab.4: Stabilitätskriterien für Totholz nach
BRYANT (1983) (aus BRYANT 1983, S. 328)
Stabilität
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Länge des Totholzes
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Am Ufer verankerter Anteil des Totholzes
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Anteil des Totholzes im Wasser
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horizontale Lage zur Strömung
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Verankerungs - Punkte
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hoch
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mindestens 1/3 länger als die Gewässerbreite
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70%
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15%
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30°
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beide Enden
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mittel
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gleichlang oder länger als 2/3 der Gewässerbreite
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30% - 70%
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15% - 40%
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30°- 60°
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ein Ende am Ufer
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gering
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kürzer als 2/3 der Gewässerbreite
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30%
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40%
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60°
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ein Ende im Wasser oder nicht verankert
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In Gewässern mit geringerem Gefälle oder geringerer Breite
ist auch kürzeres und weniger gut verankertes Totholz lagestabil (BRYANT
1983).
Bei den in der Literatur aufgeführten Kartiermethodiken dient
also im wesentlichen die Länge im Vergleich zur Gewässerbreite,
der am Ufer (Zone 4 nach ROBISON & BESCHTA 1990a) liegende Teil des
Totholzes, die horizontale Lage zur Strömung und der Grad der Verankerung
am Ufer und in der Sohle zur Charakterisierung der Lagestabilität.
Diese ist daneben in hohem Maße vom Gefälle und Abfluß
abhängig, so daß es sich bei der hier zu ermittelnden Lagestabilität
nur um eine relative Größe handeln kann, die an jedem Gewässer
in Bezug zu den naturräumlichen Gegebenheiten gesetzt werden muß.
Sie wird in Anlehnung an die oben genannten Arbeiten und aufgrund von Geländebeobachtungen
in folgende Klassen eingeteilt:
Tab.5: Stabilitätskriterien für Totholz in Fließgewässern,
in Anlehnung an Angaben von BRYANT (1983), S. 328 und BILBY (1984)
Lagestabilität
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Länge : Gewässerbreite
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Anteil der Länge in Zone 4
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horizontale Lage
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Verankerung Sohle
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Verankerung Ufer
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hoch
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> 4 : 3
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>2/3
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0° - 30°
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beide Enden sedimentiert oder beide Enden und Frontseite
sedimentiert
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Wurzelballen
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mittel
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4 : 3 - > 2 : 3
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2/3 - > 1/3
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> 30° - 60°
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ein Ende sedimentiert oder anderes Totholz
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sedimentiert, verklaust, andere
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gering
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<=2 : 3
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<= 1/3
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> 60° - 90°
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keine
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keine
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Die strömungsparallele horizontale Lage von 0°- 30° wird
hier als Kriterium für eine hohe Lagestabilität benutzt. Es ist
jedoch zu bedenken, daß sie ebenso als Hinweis auf eine bereits erfolgte
Verlagerung des Totholzes bei Hochwasser und eine geringe Lagestabilität
angesehen werden kann.
Die ersten drei Größen lassen sich aus den Messungen zur
Berechnung des Volumens, der vertikalen- und der horizontalen Lage ableiten.
Die Verankerung am Ufer bzw. in der Sohle wird in folgenden Ausprägungen
erfaßt:
· Verankerung am Ufer:
"keine" - "verklaust" - "Wurzelballen" - "sedimentiert" - "andere"
· Verankerung in der Sohle:
"keine" - "anderes Totholz" - "ein Ende sedimentiert" - "beide Enden
sedimentiert" - "beide Enden und Frontseite sedimentiert" - "andere"
Es wird hier nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen, daß
am Ufer oder in der Sohle verankertes Totholz im Vergleich zu nicht verankertem
Holz eine höhere Lagestabilität besitzt, aber bei extremen Abflußereignissen
durchaus noch verlagert werden kann.
Die einzelnen Stabilitätskriterien werden bei der Beurteilung
der Lagestabilität unabhängig voneinander betrachtet. Aufgrund
der unterschiedlichen Bedeutung der Kriterien für die Lagestabilität,
wird auf eine weitere Aggregierung zu einer einzigen Größe verzichtet.
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