Unter dem Verdeckungsgrad B wird hier der durch das Totholz verdeckte Anteil der durchströmten Querschnittsfläche verstanden. Er hat nachweislich Einfluß auf die Höhe der Retentionswirkung von Totholz (vgl. Kapitel "Retentionswirkung").

wobei: B= Verdeckungsgrad (blockage ratio) L= Querschnittsbreite, die vom Totholz eingenommen wird A= durchströmte Querschnittsfläche

In allen Fällen, in denen zur Beschreibung der Wirkung von Totholz das Volumen herangezogen wird (Sedimentrückhalt, Sohlerosion, Uferdestabilisierung, Rückhalt von organischem und anorganischem Material), ist der Verdeckungsgrad ein mindestens ebenso aussagekräfiger Parameter, der das Volumen in Bezug zur Gewässergröße setzt.
Da eine genaue Messung des Verdeckungsgrades im Gelände zu aufwendig erscheint und sich aus den Gerinneversuchen von GIPPEL et al. (1996a) keine Einteilung ableiten läßt, wird die Klassenbreite willkürlich auf 25% festgelegt. Die Mehrzahl der Totholz -Strukturen nimmt jedoch deutlich weniger als ¼ der Querschnittsfläche ein. Daher wird zusätzlich zu den bestehenden vier Klassen eine Kategorie für Totholz mit einem Verdeckungsgrad von > 0% - 10% eingeführt.
Für mehrere dicht beieinander liegende Totholz - Strukturen, die aus hydraulischer Sicht als Einheit wirken, kann dieser Parameter nur für die gesamte Struktur bestimmt werden. Die Zugehörigkeit zu einer solchen Mega - Struktur und dessen Verdeckungsgrad wird bei der Kartierung vermerkt. Wenn die Mega - Struktur einen deutlichen Wasserspiegelsprung zur Folge hat, ist sie als Damm einzustufen.
Die übrigen Parameter werden in den Mega -Strukturen für jede einzelne Totholz - Struktur aufgenommen. Mega - Strukturen sind also kein eigenständiger Strukturtyp. Sie setzen sich vielmehr entweder aus mehreren einzelnen Totholz - Elementen, oder aus einer oder mehreren Akkumulationen und einzelnen Totholz - Elementen zusammen.