Wirkung: Uferdestabilisierung / Ufererosion


In zahlreichen Arbeiten wird die durch Ufererosion verursachte uferdestabilisierende Wirkung des Totholzes erwähnt (HARMON et al. 1986, ROBISON & BESCHTA 1990a, KELLER & SWANSON 1979, GURNELL et al. 1995). Die Ablenkung der Strömung gegen die Ufer führt zu vermehrter Erosion, wodurch die laterale Entwicklung des Gewässers gefördert wird (HARMON et al. 1986).
In einem mäandrierenden, flachen Gewässer dokumentierten KELLER & SWANSON (1979) eine Laufverlagerung um mehr als zwei Gewässerbreiten. Dabei wurde die Seitenerosion durch einen einzelnen umgestürzten Baum verursacht.

Parameterauswahl

Genauere Angaben über den Einfluß von Parametern wie Größe und Lage des Totholzes auf das Ausmaß der Ufererosion finden sich lediglich bei CHERRY & BESCHTA (1989). Sie vermuten, daß insbesondere bachaufwärts gerichtetes, ufernahes Totholz zu einer vermehrten Uferdestabilisierung führt.
In Anbetracht der Gerinneversuche von GIPPEL et al. (1996a) erscheinen ebenfalls die Parameter horizontale Lage und der Anteil der vom Totholz verdeckten Querschnittsfläche (Verdeckungsgrad) am geeignetsten, die uferdestabilisierende Wirkung des Totholzes zu beschreiben (vgl. Kapitel "Retentionswirkung").
Die Verweildauer (Baumart, Zerfallsgrad, Lagestabilität) dürfte für den lang andauernden Prozeß der Ufererosion ebenfalls von Bedeutung sein.