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In der Diplomarbeit wird die Bedeutung uferbegleitender Gehölzstrukturen auf das Totholzvorkommen in Fließgewässern untersucht. Die Untersuchung wird durchgeführt an einem Mittelgebirgsbach 1. Ordnung im südlichen Bergischen Land, dessen Verteilung und Menge an auftretenden Totholzstrukturen bestimmt werden. An fünf Abschnitten mit unterschiedlichen uferbegleitenden Gehölzstrukturen, einem Talhangwald, Gehölzsaum, Auenbruchwald, Fichtenforst sowie Verbau-Abschnitt, werden unter Anwendung der bisher gebräuchlichsten Kartiertechniken (Gippel 1966, S.183) Anzahl, Volumen, Verteilung, Eintragsursache sowie Baumart der Totholzstrukturen und weitere Parameter erfasst.
Die im Untersuchungsgebiet auftretenden unterschiedlichen Gehölzstrukturtypen führen zu den folgenden gewässerwirksamen Totholzvolumen (Kubikmeter pro 100 Meter Lauflänge):
Das Aufkommen an Totholz entspricht in seiner Größenordnung den Ergebnissen der bisher im deutschen Raum und in Mitteleuropa durchgeführten Untersuchungen an naturnahen Gewässern, die eine Volumenspanne von 0,3 bis 26 Kubikmeter nachweisen (Hering 1997a, S.384). Im Vergleich zu den vom Menschen unbeeinflußten Gewässern Nordamerikas sind die festgestellten Totholzmengen in naturnahen Bächen Deutschlands und Mitteleuropas wesentlich geringer (Bilby 1989, Fetherston 1995, Harmon 1986, Swanson 1984).
Die Ergebnisse weiterführender Detailuntersuchungen zu Lage, Zerfallsgrad sowie Verdeckungsgrad der Totholzstrukturen und den auftretenden Umfeldstrukturen liefern Hinweise, die die erlangten Ergebnisse bezüglich des Einflusses verschiedener Gehölzstrukturen auf die Verteilung und das Vorkommen von Totholz im untersuchten Fließgewässer unterstützen.
Die gewonnenen Ergebnisse können dementsprechend eine Basis für neue Aspekte in der "naturnahen" Gewässerunterhaltung sein. Generell sollten in Gewässern, die natürlichen Totholzquellen durch eine entsprechende Pflege und Unterhaltung der Ufergehölzrandstreifen im direkten Gewässerumfeld gesteigert werden, um dadurch der großen Bedeutung von Totholz als Strukturbildner und Lebensraum Rechnung zu tragen. Indirekt wird damit ein entscheidender Einflußfaktor für die Prozesse des Ökosystems Fließgewässer, die Strukturvielfalt, gefördert. Totholz kann ebenfalls durch gezieltes Einbringen eine effektive und kostengünstige Ergänzung oder Alternative zu herkömmlichen Renaturierungsverfahren darstellen. |