Parameter: Vertikale Lage


ROBISON & BESCHTA (1990b) gliedern das Gewässer vertikal in vier Zonen (vgl. Abb.7):

Abb.7: Vertikale Einflußzonen von Totholz im Gewässer (aus ROBISON & BESCHTA 1990b, S.151)

Zone 1 reicht von der Sohle bis zur Höhe des sommerlichen Niedrigwassers. Totholz in diesem Bereich ist ganzjährig submers und stellt die minimale Ausdehnung des aquatischen Lebensraumes dar.

Zone 2 reicht von der Höhe des Niedrigwassers bis zur Höhe des bordvollen Niveaus. Totholz in den Zonen 1 und 2 liegt innerhalb des Baches, hat eine strömungsmodifizierende Wirkung und damit Einfluß auf das Gewässer. Es stellt die maximale Ausdehnung des aquatischen Lebensraumes dar.
Die Abgrenzung der beiden Zonen über den Niedrigwasserabfluß ist im Gelände jedoch nur schwer möglich. Überdies befinden sich unter den Untersuchungsgewässern auch sommertrockene Bäche, die kein Totholz enthalten, welches ganzjährig submers ist, so daß in diesen Fällen eine vertikale Zonierung anhand des NQ nicht sinnvoll erscheint.
Um die vertikale Verteilung des Totholzes und die damit verbundene Überflutungswahrscheinlichkeit trotzdem erfassen zu können, wird die Grenze zwischen Zone 1 und Zone 2 bei der Kartierung auf halber Höhe des bordvollen Niveaus gezogen. Es wird angenommen, daß die Überflutungswahrscheinlichkeit in der Zone 2 geringer ist, und damit eine grobe Einschätzung der Wassersättigung ermöglicht wird.

Zone 3 umfaßt den Bereich über dem Gewässer. Dort befindet sich Totholz, welches potentiell ins Gewässer gelangen kann. Entsprechend der im Kapitel "Totholz - Definition" vorgenommenen Definition wird auch in Zone 3 nur solches Totholz kartiert, welches einen Durchmesser von 5 cm überschreitet oder, im Fall von ungleichförmigem Holz, eine größere Querschnittsfläche als ein Kreis mit dem Radius 5 cm besitzt.

Zone 4 umfaßt den Uferbereich, in dem ein Teil der ins Gewässer ragenden Totholz - Strukturen liegt. Totholz, welches ausschließlich in dieser Zone vorkommt, wird nicht kartiert. Die Längen und Durchmesser der Totholz - Strukturen werden bei der Kartierung für jede der vier Zone einzeln erfaßt. Das Volumen und die Oberfläche werden anhand dieser Teillängen und Durchmesser für jede Zone unter Annahme einer Zylinderform wie im Kapitel "Volumen und Oberfläche" beschrieben berechnet.