Wienbach
Steckbrief:
Sohlsubstrat |
Sandbach |
hydrolog. Typ |
grundwassergeprägt |
Einzugsgebiet |
57,6 km2 |
bordvolleBreite |
7,5 m |
Sohlgefälle |
0,03 % |
Längsverlauf |
geschlängelt bis mäandrierend |
hydrolog. Daten |
MNQ = 250 l/s, MQ = 400 l/s |
Gewässersystem |
Hammbach - Lippe - Rhein |
Besonderheiten |
stark beeinträchtigt durch Bergsenkung |
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Abb.17: Wienbach im Bereich des Untersuchungsabschnitts, Aufnahme im August 1998
Lage und Verlauf des Gewässers
Das Wienbachsystem liegt im Westmünsterland, dem westlichsten Teil
der Westfälischen Bucht.
Die beiden Hauptäste, der Lembecker Wiesenbach und der Midlicher
Mühlenbach, beginnen als Drainagegräben zur Oberflächenentwässerung
im Gebiet des Lembecker Flachwellenlandes (544.92) in einem anmoorigen
Hochplateau, das heute entwässert und landwirtschaftlich genutzt wird
(TIMM 1994). Nordöstlich von Wulfen vereinigen sich die beiden Hauptäste
zum Wienbach. Dieser verläuft in den Niederterrassenflächen der
Hervest - Wulfener Sandplatten (544.83) zuerst nach Süden und ab Wenge
in Richtung Südwesten, bis er schließlich bei Holsterhausen
in den Hammbach mündet. Dieser entwässert in die Lippe, welche
wiederum dem Rhein zufließt.
Lembecker Wiesenbach, Midlicher Mühlenbach und Wienbach verlaufen
nur punktuell unter Wald. Den überwiegenden Teil der Fließstrecke
grenzt Grünland und Ackerflächen an die Gewässer.
Lage und Beschreibung des Untersuchungsabschnitts
Der Untersuchungsabschnitt liegt im Bereich der Hervest - Wulfener Sandplatten
(544.83) und reicht von der Querung der Kreisstraße K 41 500 m bachabwärts.
Er liegt im Einzugsgebiet mit der Gebietskennzahl 278.9649 bei der Stationierung
2,9 - 3,4. Das Einzugsgebiet besitzt bis zum Untersuchungsabschnitt
eine Größe von etwa 57,6 km2 (KLAUSMEIER 1998, Universität
Essen, mündl. Mitteilung).
Der geologische Untergrund wird von Talsanden der Niederterrasse
gebildet, die aus Fein- bis Mittelsand, Schluff und stellenweise Feinkies
bestehen. Als Bodentypen kommen Gley, stellenweise auch Anmoorgley
und Braunerde - Gley vor.
Das Sohlmaterial ist fast rein sandig. Daher wird der Wienbach
dem Sohlsubstrattyp des "Sandbaches"
der "Armen Sandgebiete" zugeordnet. Er verläuft mit einer durchschnittlichen
Breite von 7,5 m und einem geringen Sohlgefälle von
nur 0,03%, in geschlängelter bis mäandrierender Form in einem
ebenen bis flachwelligen Gelände (Abb.17). Der Wienbach ist nach TIMM
(1993) dem hydrologischen Typ des "Grundwassergeprägten Baches"
zuzuordnen. TIMM (1993) gibt für das Gewässer folgende Abflußdaten
an: MNQ = 250 l/s, MQ = 400 l/s.
Der hier untersuchte Abschnitt des Wienbaches ist schon seit längerem
von massiven Bergsenkungen betroffen (SOMMERHÄUSER 1998, Abteilung
Hydrobiologie Universität Essen, mündl. Mitteilung).
Das Gewässer durchfließt einen aus Naturverjüngung
hervorgegangenen, gedrängten Mischbestand, in dem neben den 80jährigen
Rotbuchen (Fagus sylvatica) einzelne 60jährige Schwarzerlen (Alnus
glutinosa), truppweise beigemischte 90jährige Stieleichen (Quercus
robur) und 50jährige Eschen (Fraxinus exelsior) vorkommen (GUNTSCH,
Haus Vogelsang GmbH, mündl. Mitteilung). Der Bestand unterliegt als
Wirtschaftswald einer forstlichen Nutzung. Nach BURRICHTER (1973) besteht
die potentiell natürliche Vegetation aus einem schmalen Saum eines
Traubenkirschen - Erlen - Eschenwaldes (Pruno padi -Fraxinetum geetosum
rivale), an den sich entweder ein trockener Eichen - Birkenwald (Querco
roboris - Betuletum typicum) oder ein trockener Buchen - Eichenwald (Fago
-Quercetum typicum) anschließt.
An dem Untersuchungsabschnitt wird jährlich eine vereinfachte
Räumung durchgeführt (JUNGBLUT 1998, Wasser und Bodenverband
"Graf Meerfeld von Lembeck" mündl. Mitteilung), wobei die größeren
Sturzbäume vom Verursacher der Bergsenkungen, der Zeche Leopold, geräumt
werden.
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