Beschreibung der sieben Untersuchungsgewässer
Abgrenzung des Untersuchungsraumes
Typologie der nordrhein - westfälischen
Tieflandbäche
Beschreibung der Untersuchungsgewässer
Einzelbeschreibungen
Abgrenzung des Untersuchungsraumes
Im Rahmen des BMBF - Projekts "Weiterentwicklung der Fließgewässerbewertung
auf der Grundlage regionalspezifischer Leitbilder für die glazialen
und postglazialen Landschaften der Norddeutschen Tiefebene" wird von der
Abteilung Hydrobiologie der Universität Essen der in Nordrhein - Westfalen
liegende Teil der "Region 13: Westliches Flachland" und "Region 14: Zentrales
Flachland" der Limnofauna Europaea (ILLIES 1978) bearbeitet (SOMMERHÄUSER
1998, Abteilung Hydrobiologie Universität Essen, mündl. Mitteilung).
Dieser wird im wesentlichen von den naturräumlichen Einheiten
der Niederrheinischen Bucht (55), dem nördlich daran anschließenden
Niederrheinischen Tiefland (57) und der östlich davon liegenden Westfälischen
Tieflandsbucht (54) gebildet (vgl. Abb.10).
Weitere naturräumliche Einheiten, die jedoch nur randlich zum
Untersuchungsraum gehören, sind das Vennvorland (56) im Südwesten
sowie die Dümmer Geestniederung (58), die Loccumer Geest (628) und
das Lübbecker Lößland (533) im Nordosten. Das Gebiet wird
im Süden von der Eifel und dem Mittelrheintal, südöstlich
vom Süderbergland und östlich vom Weserbergland begrenzt. Nach
Westen und Norden schließt sich das Ostniederländische Tiefland
an.
Typologie der nordrhein - westfälischen
Tieflandbäche
In Anlehnung an die bestehende Gliederung des nordrhein - westfälischen
Tieflandes (MURL 1995), werden im Rahmen des BMBF - Projektes voraussichtlich
vier Gewässerlandschaften
ausgewiesen, innerhalb derer die Bedingungen für die Ausbildung der
Fließgewässer ähnlich sind (SOMMERHÄUSER 1998, Abteilung
Hydrobiologie Universität Essen, mündl. Mitteilung).
Dieses sind die eiszeitlich geprägten "Armen Sandgebiete" der
Flugsande und Sander, welche sich weiter in silikatische und karbonatische
Bereiche gliedern lassen sowie die "Lößgebiete" im Windschatten
der Mittelgebirge.
Daneben werden die, vor allem im Kernmünsterland liegenden, "Verwitterungsgebiete"
der dort anstehenden Kreide und die Urstromtäler und holozänen
Schwemmebenen der "Niederungsgebiete" als Gewässerlandschaften ausgewiesen.
Den Gewässerlandschaften werden, entsprechend der vorhandenen Sohlsubstrate,
folgende Fließgewässertypen zugeordnet: "Organischer Bach",
"Sandbach", "Kiesbach", "Löß- Lehmbach" und "Niederungsbach".
Neben der Geologie / Pedologie wird die Hydrologie zur Typisierung
der Fließgewässer herangezogen. Es werden dabei die drei hydrologischen
Typen des "Sommertrockenen Baches", des "Grundwasserarmen Baches" und des
"Grundwassergeprägten Baches" unterschieden.
Die zwei Gliederungsebenen lassen sich nun verschneiden, so daß
theoretisch 15 Bachtypen vorkommen können. Von diesen wurden jedoch
nur 13 tatsächlich im Gelände vorgefunden.
Beschreibung der Untersuchungsgewässer
Methodik:
Bei der Erstellung der Leitbilder wird im Rahmen des BMBF - Projektes
zum einen auf die Ergebnisse der Untersuchung von TIMM (1994) zurückgegriffen.
Zum anderen werden in Ergänzung dazu weitere neun naturnahe Referenzstrecken
bearbeitet. Zwei dieser neun Gewässerabschnitte werden lediglich an
jeweils einem Ufer von einem kurzen Gehölzmantel gesäumt. Da
sich, aufgrund des fehlenden Uferwaldes, keine nennenswerte Mengen an Totholz
im Gewässer befinden können, wurden die Ahse und der Furlbach
nicht bearbeitet.
Die übrigen sieben Referenzstrecken am Buschbach, Schaagbach,
Steinbach, Frölicher Bach, Gartroper Mühlenbach, Wienbach und
Eltingmühlenbach verlaufen in Laubwäldern. Diese Gewässer
wurden im Rahmen der vorliegenden Arbeit hinsichtlich ihrer Totholz - Ausstattung
untersucht.
Zur Erfassung von gewässerspezifischen Kenngrößen an
den Untersuchungsabschnitten wurden eigene Messungen durchgeführt
oder auf die im Rahmen des BMBF - Projektes bereits aufgenommenen Daten
zurückgegriffen. Das Sohlgefälle wurde mit Hilfe eines
Vermessungslasers bestimmt. Die Breite wurde als arithmetisches
Mittel aus den im Abstand von 10 m gemessenen Werten der bordvollen Breite
berechnet, wobei in diesen Mittelwerte 21 - 51 Einzelmessungen eingegangen
sind. Die Tiefe der Untersuchungsabschnitte ergibt sich aus jeweils
10 Querprofilen, die Größe des Einzugsgebietes wurde anhand
der Gewässerstationierungskarten planimetrisch abgeschätzt. Sowohl
die Gewässertiefe als auch die Größe des Einzugsgebietes
wurden von Mitarbeitern der Universität Essen bestimmt.
Mit Ausnahme des Eltingmühlenbaches und Wienbaches liegen für
die Untersuchungsgewässer keine Abflußdaten vor. Zur
Charakterisierung der morphologischen Wirksamkeit der Totholz - Ausstattung
wären insbesondere Daten zu den gewässerkundlichen Hauptzahlen,
wie dem Mittleren Hochwasser (MHQ) und dem Mittleren Niedrigwasser (MNQ),
von Interesse. Diese lassen sich entweder aus langjährigen Meßreihen
ableiten, die jedoch im Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht durchgeführt
werden konnten, oder anhand von Vergleichspegeln abschätzen. Es konnten
weder geeignete Vergleichspegel gefunden werden, noch war es im Rahmen
der vorliegenden Arbeit möglich Pegelmessungen über längere
Zeiträume durchzuführen. An einigen Gewässern kann jedoch
auf die wenigen Abflußmessungen zurückgegriffen werden, die
im Rahmen von Forschungsprojekten an der Universität Essen durchgeführt
wurden.
Einzelbeschreibungen:
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